Verfasst von: Phil | 22. November 2010

immer unangenehm: Grenzuebergänge


oft nix los an Grenzen

Vor drei Wochen wollte ich von Uruguay nach Brasilien fahren. Da leider der einzige Direktbus voll war fuhr ich mit einem Bus an die Grenze und wollte mit einem zweiten dann ganz entspannt nach Porto Alegre weiter. Soweit der Plan. Nachdem ich dann den ersten Bus in Montevideo genommen habe erreichte ich nach einigen Stunden dann endlich die Grenze zu Brasilien. Ich stieg aus dem Bus aus und stand in Mitten eines Wohngebietes mit zwei anderen Personen um 4 Uhr morgens im Dunkeln. Das einzige Licht kam von der Bushaltestelle der Busgesellschaft, indem ich noch eine weitere Person ausmachen konnte. Von Brasilien und Grenze weit und breit nichts zu sehen.

Nach einigen Minuten war ich dann alleine. Nachdem ich die einzige Person, die ich finden konnte gefragt hatte fand ich heraus, dass die Migration-Stelle von Uruguay sich 3 Km in die andere Richtung der Grenze, am Ortseingang befindet. Um die Geschichte ein bisschen abzukürzen, ich musste am Ende 3 Km zur Migrationsstelle von Uruguay laufen, um meinen Ausreisestempel zu bekommen, danach nochmal 4 Km zur Grenze laufen und weiter 4 Km zur Migrationsstelle Brasiliens laufen, um meinen Einreisestempel zu bekommen. Das ganze lief ich zu Fuss, da ich weder ein Taxi noch ein anderes menschliches Wesen traf. Ich musste über diese Situation schmunzeln weil ich sie nur so gut von anderen Grenzübergängen kannte.

Grenzen=warten

Grenzübergänge sind, macht man sie nicht von einer Reisegesellschaft organisiert, immer ein wenig anstrengend. Sie sind so zwar oft um einiges billiger, aber man weiß danach wofür man das „mehr“ bezahlt. Oft hat man schon mal kein passendes Geld, weil man noch nicht wechseln konnte, sein Geld vollständig ausgegeben hat oder aus sonstigen Gründen. Das Resultat davon ist weniger flexibel zu sein. Oft ist es somit schwerer Busse zu bekommen (bzw. zu bezahlen) und man muss sich vorher nochmals auf eine Geldautomatensuche begeben. Aus dem selben Grund ist Hunger oder Durst ein Gefühl, was mich bei Grenzübergängen oft begleitet.

Auch Öffnungszeiten von öffentlichen Stellen, Imbissen oder Busgesellschaften können sehr nervend sein, wenn man mitten in der Nacht irgendwo an der Grenze ankommt. Das hat auch damit zu tuen, dass in vielen Fällen die Städte von Grenzübergängen sehr überschaubar klein sind.

 

Grenze Laos-Thailand

Die Erfahrungen, die man aus vielen Grenzübergängen lernt sind relativ einfach, aber oft sehr wichtig und hilfreich. Das aller Wichtigste bei jedem Grenzübergang ist es, Ausreise und Einreisestempel einzusammeln. Natürlich gilt das weniger für Europa. In den Ländern, in denen man ein Visum benötigt ist das natürlich auch vorher zu beschaffen. Es ist deswegen so wichtig, weil man irgendwann nicht mehr weiterkommt, sollte ein Grenzkontroll-Mensch den  fehlenden Stempel bemerkt. In dem Fall muss man wieder zurück oder noch schlimmer, wie es einer Mitreisenden in Thailand passiert ist, warten bis der Grenzposten wieder am nächsten Morgen aufmacht. Im übrigen ist es in solchen Situationen auch immer sehr hilfreich, nicht viel Gepäck dabei zu haben. Mit wenig Gepäck ist man um einiges beweglicher und kann auch mal eine Strecke einfach laufen.

Dann sollte man sich auch immer über den aktuellen Wechselkurs des Geldes, was man im Moment besitzt und wechseln möchte, informieren. Somit vermeidet man, dass man übers Ohr gehauen wird, was gerade in Grenzgebieten sehr beliebt ist.

Will man Hunger und Durst vermeiden, so sollte man auch da an eine Präventive Massnahme denken. Ansonsten sollte man sich schon vorher mental darauf vorbereiten und viel Geduld mitbringen. Die deutschen öffentlichen- und staatlichen Stellen sind oft angenehm im Gegensatz zu vielen ausländischen Stellen.

Reist man mit dem Flugzeug, ist es oft nicht möglich, nur eine One-way-Ticket zu haben (wird gesagt. es ist möglich, wenn man trotzdem eingecheckt wird). Oftmals muss man noch ein Ticket haben, das belegt, dass man wieder ausreist. Dies ist in meinen Augen völliger Quatsch und ich würde der Dame am Check-In immer versuchen zu sagen, dass man es so probieren will. Niemand interessiert sich nämlich für dieses Ticket und wenn man mit dem Bus in ein anderes Land fährt hat man ja auch nie ein Ticket raus.

Am Ende dieses anstrengenden Tages wurde mir bewusst, dass das eben auch zu meiner Reise gehört und sie zu dem macht, was sie ist. Der Weg ist auch eben Teil der Reise und sogar in meinen Augen der Wichtigste. Was habt ihr für Grenzerfahrungen?

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