Nach dem Flugzeug als Fortbewegungsmittel, möchten wir nun eine weiter interessante Reisemöglichkeit vorstellen. Viele Rucksackreisende werden wohl. nachdem Sie mit dem Flugzeug ihr gewünschtes Ziel erreicht haben auf öffentliche Verkehrsmittel wie Boot, Bahn oder Bus zurückgreifen. Auf zahlreichen Reisen, hat sich bei uns in bestimmten Situationen das Auto als effizientere und zuverlässigere Möglichkeit erwiesen. In diesem Artikel möchten wir die Vor- und Nachteile dieser Art des Reisens vorstellen und weitere nützliche Tipps geben, die zum Beispiel das Mieten oder das sonstige Reisen mit dem Auto betreffen.
- Unserer Schlafplatz für 3 Personen für 2 Woche
Vorteile:
Der wohl dominierende Vorteil in einem Auto zu reisen ist für uns in jüngster Vergangenheit immer der gewesen, dass es eine sehr billige Variante darstellt. Dies gilt vor allem für Reisen innerhalb Europas. Voraussetzung dafür, dass sich das auch auszahlt, ist allerdings die Tatsache, dass man auch in eben diesem Auto schläft oder sonst in irgendeiner Form draußen schläft. Es ist sicherlich, je nach Auto, nicht die komfortabelste Variante zu reisen, sie spart aber besonders in Europa eine Menge Geld. Vor allem, wenn man nicht alleine reist. Für einen Mietwagen (Opel Corsa) in den baltischen Staaten zahlten wir für eine Woche etwa 140 Euro. Damals waren wir zu dritt, aber nehmen wir an, wir seinen nur zu zweit. Das macht in der Woche für jeden 10 Euro pro Tag. Für diesen Betrag bekommt man meistens in Europa schwer ein Zimmer für eine Nacht. Natürlich kommt der Sprit dazu. Jedoch wiegt er sich oft mit den Transportkosten auf, die sich ohne Auto ergeben würden.
Die Komfortabilität lässt sich leicht mit einem Zelt steigern. Es ist zwar in den meisten europäischen Ländern nicht legal, wild zu campen, es findet sich allerdings meistens immer ein Platz und wenn man sich anständig verhält verpfeiffen einen die Einheimischen auch nicht gleich. Ist das Wetter gut, kann man natürlich auch einfach unter freiem Himmel schlafen und potenziellen Polizisten mitteilen, dass man ein Pause vom fahren gebraucht hat.
Ein weiterer großer Vorteil mit einem Auto zu reisen, ist die Tatsache, dass man leichter an entlegene Orte gelangen kann und sich dabei auch oft günstiger fortbewegt. Gerade in den baltischen Ländern, die nicht über ein sehr ausgeprägtes Bus und Schienennetz verfügen, war diese Tatsache ein starkes Argument für ein Auto.
Ebenfalls vorteilhaft ist die Tatsache, dass man immer einen Ort hat, an den man seine Sachen lassen kann. Sicherlich ist hier auf die Sicherheit zu achten, dennoch bietet ein Auto, das meistens mit Alarm ausgestattet ist ein recht sicheren Ort.
- Algarve, Portugal 2009
Nachteile:
Wenn die Kosten für das Mieten des Autos niedriger sind, als die Kosten ohne Auto und man auf die Komfortabilität verzichten kann, dann gibt es nicht viele Nachteile. Natürlich muss man die nationalen Alkoholgrenzen einhalten und auch immer fit genug sein um zu fahren.
Eine Tatsache jedoch ist uns jedoch oft als nachteilig aufgefallen. Das war die Tatsache, dass man schwerer mit Leuten in Kontakt kommt. Da man in seiner vierrädrigen Unterkunft lebt und nicht beispielsweise in Hostels, begegnet man einfach weniger Menschen. Natürlich hängt das auch immer von einem persönlich ab. Die Tatsache, das man an entlegenere Ort gelange kann gibt allerdings auf der anderen Seite vielleicht auch eher die Möglichkeit mit Einheimischen in Kontakt zu kommen.
Vielleicht ist die Sicherheit auch ein kleiner Nachteil. Man wird nicht immer alle seine Wertsachen mit sich herumtragen können und oft wertvolle Dinge im Auto lassen. Um hier sicher vor möglichen Diebstählen zu sein gibt es allerdings kein Patentrezept. Ein bisschen gesunder Menschenverstand hilft sicherlich das Risiko einzugrenzen, aber sicher kann man nie sein. Man sollte sein Auto nicht völlig alleine irgendwo stehen lassen, wenn es geht und darauf achten, dass der Alarm eingeschaltet ist. Mehr lässt sich gegen dieses Risiko nicht unternehmen.
- Sonnenaufgang aus einer anderen Perspektive
Weitere Tipps:
Beim mieten von Autos ist uns aufgefallen, dass kleine lokale Anbieter in der Regel um einiges billiger sind, als die großen Vermietungen, wie Europcar, Hertz, etc. Sicherlich haben sie in der Regel weniger Auswahl, die Preise sind meist aber unschlagbar.
Unbedingt nachfragen, ob der Mietwagen vollgetankt wieder abgegeben werden muss. Viele Vermietungen fordern nur einen halb vollen Tank oder stellen gar keine Anforderungen. Hier lässt sich viel Geld sparen, wenn man nicht umsonst tankt. Existiert eine Grenze sollte man sich aber tunlichst daran halten. Ist zu wenig im Tank wird ein Aufschlag berechnet, der in der Regel teurer endet.
Manchmal wird ein Aufschlag berechnet für das Saubermachen des Fahrzeugs. Eventuell lässt sich hier auch aushandeln, dass man das selber vornehmen kann.
Die Möglichkeit, im Internet im Vorhinein zu buchen, sollte auch in Erwägung gezogen werden. Dieser Weg spart auch oft Geld. Unbedingt, nach Kundenrezessionen über die Vermietung im Internet suchen.
Meistens kommt zu dem Preis noch ein Aufschlag für eine Versicherung hinzu. Wir haben sie in der Regel akzeptiert, da ausländische Fahreigenheiten oft sehr unterschiedlich sind und schnell etwas passieren kann. Außerdem fällt dieser bei mehreren Personen kaum ins Gewicht. (In Portugal waren das 47 Euro für die Woche. Das sind 3 Euro pro Tag pro Person ungefähr).
Das Auto vorher auf Mängel untersuchen, so dass sie einem nicht hinterher angelastet werden (Auch schauen, ob der Tank voll ist). Hierzu gehört auch, dass das Fahrzeug nicht im Halteverbot steht :) Klingt einleuchtend ist uns allerdings schon passiert (mit nachfolgendem Strafzettel).
Generell ist die Mitgliedschaft im ADAC nur zu empfehlen. Sie helfen einem aus ziemlich jedem Schlamassel. Auch beispielsweise wenn alles geklaut wurde.
Fazit:
Mit dem Auto unterwegs zu sein stellte sich für uns in der Vergangenheit gerade bei Reisen durch Europa als unheimlich vorteilhaft heraus. Gerade die Möglichkeit zu entlegenen Orten in den baltischen Staaten beispielsweise zu fahren war es allemal wert. Die Tatsache, das es schwerer wird mit anderen Reisenden oder Einheimischen in Kontakt zu kommen ließ uns ab und an zwar anfangs zweifeln, es klappte im Nachhinein jedoch immer ziemlich gut. Unser Fazit ist deshalb, dass es ein absolut empfehlenswertes Reisemittel ist.
Gerne würden wir eurer Meinungen und Tipps dazu hören :)
Reisen mit dem Auto ist TOP! Ich erinnere mich an den Roadtrip mit Niki durch Schweden und Norwegen. hätten wir kein Auto gehabt hätten wir nie die Sonne auf den Lofoten nicht untergehen sehen. So konnten wir entspannt bis zum perfekten wolkenfreien Abend warten und waren nach 17 Stunden und 1.500 km fahrt rechtzeitig wieder in Leksand beim größten Mittsommerfest Schwedens. Ohne Auto wäre das kaum Möglich gewesen. Und by the way wir mussten unser Zelt auch nie auspacken weil der Golf einfach der Ideale Schlafplatz war ;)
By: Matthias on 7. November 2009
at 8:43 am
So ein toller Artikel! Genau so etwas brauche ich, um meine Freundin zu überzeugen, dass wir eine solche Reise machen sollen! Ich will ihr den Artikel gleich zeigen! Vielen, vielen Dank!
By: Alexander on 20. November 2009
at 9:42 am
Hey Niko, schönen Artikel habt Ihr da verfasst. Um auch meinen Senf zu diesem Thema zu geben hier meine Erfahrungen und Tipps von unserem Road Trip quer durch Europa.
1) Um von der bombastischen Flexibilität der Autoreise wirklich zu profitieren ist es mega wichtig ne Karre zu mieten inklusive aller gefahrenen Kilometer, ansonsten gibt es ein böses Erwachen in der Heimat.
2) Wie Du schon richtig erkannt hast, lohnt es sich finanziel wirklich nur wenn man auch allesamt im Auto pennt.
2.1) Um Unfälle zu vermeiden (falls nur ein Fahrer) sollte deshalb der Hauptfahrer immer die komfortabelste Schlafgelegenheit zur Verfügung haben.
2.2) Außerdem kann Trombose in den Beinen vorgebeugt werden indem man den Fussraum mit einem praktischen und wohl stehts vorhandenden Kasten Bier auslagert. Dann liegen die Beine gerade, Blut kann zirkulieren und auch der nächtliche Durst ist schnell gestillt.
3) Niemals, aber wirklich NIEMALS spontan an einem schönen Strand halten, dass Auto abschließen und dann den Schlüssel lose im Sand ablegen – der ist dann einfach weg! und dann hat mann den Salat. Das zusenden eines neuen Schlüssels ist hardcore stressig.
4) Bei extrem langen fahrten (500+ km) nicht mit Cafe oder Red Bull aufpushen. In the long run zieht es einen nur runter da der Zuckerhaushalt komplett durchdreht. Meine Empfehlung, ganz viel Wasser trinken, das hällt auch wach und ist viel effektiver! Am besten immer ne Pulle zwischen den Beinen halten.
4.1) Wichtig ist auch dass nicht nur der Fahrer wach bleibt sonder auch mindestens ein Gesprächsparter der mit aufpasst (übrigens der beste Moment für tolle Gespräche). Denn ohne Witz, wenns dann auf einmal schön ruhig wird, ist der gefährliche Sekundenschlaf nicht mehr weit entfehrnt.
4.2) Wenn all diese Tipps eingehalten werden und man trozdem irreale Sachen am Straßenrand sieht (also quasi phantasiert) unbedingt ein kleines Powernap machen, min 15min!
5) Niemals falsch tanken!!! Es ist ein geliehenes Auto, dass kennt man nicht und auch ein Diesel Rüssel passt in nem Benziner (mit genug Kraft zumindest).
6) Ich weiß Papierkarten sind ods cool und back to the roots aber wenn der Plan eng strukturiert ist, ist ein Europa Navi immernoch Gold wert!
7) Bei nicht geliehenem Auto, ADAC vorher abschließen. Ich weiß hört sich sau spießig an aber wenn man liegen bleibt wird man Gott danken dass die Jungs euch für 20€ im Jahr überall in Europa aushelfen können.
8) Preparation is key. Je besser die Route und auch die Stadtesichtigungen vorher ausgearbeitet sind, desto mehr könnt Ihr aus so einem Trip raushohlen.
9) Das wahre Road Trip feeling kann durch stätige ‚off route‘ Aktionen erheblich gesteigert werden.
10) Zuletzt noch ein wichtiges Thema, gut Mucke. Lokale Radiosender können zwar manchmal einiges aber ne starke Playlist liefert stätig das richtige Feeling und wird auch nachhaltig die tollen Erinnerung aufrecht erhalten.
10.1) Um dies zu garantieren noch zwei Zusatztipps. Erstens, bucht ein Auto mit Auxkabel Anschluss, dann muss man sich nicht totbrennen mit CD’s sondern der iPod liefert alles nötige.
10.2) Und da wir gerade beim Thema Elektronik sind und jeder von uns mehrer digitale Geräte mit sich herumschleppt empfiehlt es sich ne Powercharger fürs Auto zu kaufen. Das ist ein wahnsinnig praktischer Adapter, den stopft man in den Zigarettenanzünder und hat dann ne Steckdose im Auto. Ganz besonders wichtig wenn man nur im Auto pennt.
So nun wünsch ich allen viel Spaß bei der Planung und ein schönes Weihnachtsfest.
Liebste Grüße,
Tobi
By: Tobi on 23. Dezember 2009
at 6:45 pm